Depressionen - ziellos durch den Tag
Ihr Alltag hält viele Aufgaben für Sie bereit. Nach dem Arbeitstag noch schnell den Einkauf erledigen, kochen, Hausaufgaben kontrollieren oder den defekten Rasenmäher reparieren. Keine Frage: Manchmal sind Sie einfach müde! So richtig ausgelaugt! Doch wann wird aus dieser Müdigkeit ein erstes Anzeichen für eine Depression? Können Sie die Symptome überhaupt selbst erkennen?
Eine Krankheit - viele Symptome
So individuell wie der Mensch, zeigen sich die Symptome einer Depression. Mit rund 4 Millionen Menschen leiden 5% der Deutschen aktuell an einer Depression. Trotzdem werden Betroffene in ihrem Umfeld oft belächelt. Viele Zitate hierzu zeigen auf, dass Betroffene oft das Gefühl haben, sich dafür entschuldigen zu müssen. Fehlendes Verständnis und mangelnde Ernsthaftigkeit zeichnen falsche Bilder einer ernstzunehmenden Krankheit.
Frühe Anzeichen einer Depression zeigen sich beispielsweise wie folgt:
- Appetitlosigkeit
- ständige Müdigkeit (Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen)
- unspezifische Schmerzen (z. B. Kopf- oder Bauchschmerzen)
- Lustlosigkeit
- gedrückte Stimmungslage
- anhaltende Traurigkeit
- nachlassende Libido
- Reizbarkeit
- Selbstzweifel
- Ängste
Dabei spielt es keine Rolle, ob Mann oder Frau. Statistiken zeigen jedoch auf, dass Frauen doppelt so gefährdet sind wie Männer. Mit dem Alter steigt das Risiko. Ab einem Alter von 65 Jahren spricht man von einer Altersdepression. Diese ist, neben der Demenz, die häufigste psychische Erkrankung im Alter.
Depressionen bei Kindern werden oft erst spät erkannt. Gerade während der Pubertät treten vergleichbare Phasen auf, die eine Diagnose verzögern können. Ursachen können dauerhafte Überlastung, Stress oder auch ein Trauerfall sein.
Nicht jedes Stimmungstief ist eine Depression
Oftmals sind es Angehörige, Arbeitskollegen oder Freunde, die Sie vielleicht mit ersten Fragen nachdenklich machen. Die eigene Gemütslage objektiv einzuschätzen, fällt grundsätzlich jedem schwer.
Die ersten undifferenzierten Anzeichen einer Depression verlaufen vielfach unauffällig. Ein Arzt wird meist hinzugezogen, liegen körperliche Beschwerden oder Angstzustände vor. Trotz Unsicherheiten sollten Sie frühzeitig mit Ihrem Hausarzt ins Gespräch kommen.
Entsprechend dem internationalen Klassifikationssystem ICD-10 sind die Krankheitsanzeichen für eine Depression definiert. Die Hauptsymptome werden hierbei wie folgt benannt:
- erhöhte Ermüdbarkeit
- Interessenverlust
- Antriebsmangel
Depression: Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten
Bei einer umfangreichen Befunderhebung werden körperliche Erkrankungen ausgeschlossen und Vorerkrankungen abgefragt. Es finden ausführliche Gespräche zwischen Arzt und Patienten statt. Online verfügbare Tests oder Fragebögen ersetzen keine Diagnostik durch einen Arzt.
Eine vorliegende Depression ist ärztlich zu behandeln. Eine Psychotherapie, medikamentöse Therapie oder eine Kombination aus beiden gehören zu den etablierten Behandlungsformen. Der Verordnung von Medikamenten geht immer eine umfangreiche Diagnostik voraus.
Je nach Art und Ausprägung der Depression kann eine stationäre Behandlung in einer Fachklinik notwendig sein.
Sich selbst zu heilen, ist nur sehr schwer bis gar nicht möglich. Je nach Ausprägung der Erkrankung geht es eben nicht nur darum, den inneren Schweinehund zu bekämpfen. Bei der Hälfte der Betroffenen kommt es vor, dass Patienten chronisch depressiv werden. Jeder Abbruch einer Behandlung oder jede weitere depressive Phase erhöht das Risiko hierfür.
Was Ihnen unterstützend helfen kann
Eine offene Kommunikation mit engen Vertrauten hilft unterstützend bei den Therapien.
Bestehen Hemmungen sich seinen Freunden oder der Familie anzuvertrauen? Vielen fällt dies schwer, da sie gar nicht in Worte fassen können, wie sie sich fühlen.
Es existieren vielfältige Angebote von Online-Selbsthilfegruppen, um sich mit anderen Betroffenen anonym, in Chats oder Foren auszutauschen.
Die Telefonseelsorge stellt beispielsweise ein großes Angebot zur Verfügung. Telefonisch, per E-Mail oder Chat erhalten Sie hier erste Unterstützung. Dies gilt auch für Angehörige, die im Umgang mit depressiven Familienmitgliedern Hilfe suchen.
Mikronährstoffe haben nicht nur bei depressiven Episoden einen positiven Effekt. Nicht nur Vitamine und Spurenelemente, sondern auch sekundäre Pflanzenstoffe und Omega-3-Fettsäuren spielen eine Rolle.
Bei Ihrem nächsten Besuch in Ihren Pharmazeutix® Apotheken beraten wir Sie gerne ausführlich hierzu.
Sich Hilfe zu suchen und diese auch anzunehmen, ist der erste Schritt zurück in einen Alltag voller Lebensqualität. Ein Weg, um sich an den schönen Dingen des Lebens wieder richtig zu erfreuen und auch die Kraft zu haben, Rückschläge besser überwinden zu können.
Suchen Sie im Zweifel immer das Gespräch mit Ihrem Hausarzt. Nehmen Sie Anregungen von Außenstehenden an. Ein vertrauter Partner, Familie und Freunde erkennen Veränderungen oft früher. Genießen Sie die Freuden des Alltags. Sie sind es wert.